09.07.2024
Lied "Gottes Wort im Blütenmeer"

von Thomas Knodel

Refrain:
Gottes Wort im Blütenmeer,
blüht und leuchtet mehr und mehr,
wächst und will es mit uns wagen.
Zuversicht in unsren Tagen,
wird zum Salz in dieser Zeit,
trägt durch seine Freundlichkeit.


1. Wie die Blüte fasziniert,
wie die Blume inspiriert
findet Hoffnung Platz im Leben.
Will sich Liebe weitergeben.
Refrain: Gottes Wort…

2. Wie das Brot uns alle nährt,
Salz die Würze noch vermehrt,
lässt Geschmack des Lebens spüren.
So will Gott uns gern berühren.
Refrain: Gottes Wort…

3. Wie der Garten im Verweilen
kann auch wunde Seelen heilen.
Gottes große Leidenschaft
schenkt uns Frieden, Trost und Kraft.
Refrain: Gottes Wort…

4. Wie die Quelle Leben schenkt,
Salz und Blume gern bedenkt,
lässt auch Gott uns nicht allein.
Gottes Wort will Segen sein.
Refrain: Gottes Wort…


Illingen/Merseburg. „Gottes Wort im Blütenmeer, blüht und leuchtet mehr und mehr …“ singen die Besucher beim Gottesdienst auf der Landesgartenschau in Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt von Gottes Schöpfung und schlagen mit ihrem Gesang zugleich eine Brücke nach Württemberg. Denn Text und Melodie stammen von Thomas Knodel aus Illingen. Er schrieb unter anderem auch das Lied "Aus Gottes guten Händen", das einen Platz im Württembergischen Regionalteil des Evangelischen Gesangbuchs gefunden hat.

Lieder des Kirchenmusikers und Liedermachers Thomas Knodel sind auch in vielen anderen kirchlichen Liederbüchern zu finden. Doch wie kam es dazu, dass der langjährige lllinger Diakon ausgerechnet ein Lied für die sachsen-anhaltische Landesgartenschau in Bad Dürrenberg schrieb? Die Idee dazu hatte die dortige Superintendentin Christiane Kellner. Und zwar aus gutem Grund!

Christiane Kellner kennt den 71-jährigen Knodel aus ihrer Zeit als Pfarrerin in Illingen. Sie war hier von 1991 bis 2005 als Seelsorgerin tätig. Danach bereiste die heute 64-Jährige für ein Jahr die USA. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie dann als Pfarrerin in Heidenheim, anschließend im Evangelischen Bildungszentrum Haus Birkach.

Seit 2009 ist Christiane Kellner Superintendentin im Kirchenkreis Merseburg, was der Funktion einer Dekanin entspricht. Exakt hier schließt sich der Kreis: Im Kirchenkreis Merseburg liegt der Pfarrbezirk Bad Dürrenberg. Und in genau in Bad Dürrenberg wurde am 19. April 2024 unter dem Titel „Salzkristall und Blütenzauber“ die Landesgartenschau von Sachsen-Anhalt eröffnet für die Thomas Knodel ein Lied geschrieben hat.

Das Kirchenprogramm der Gartenschau startete im April mit einem ökumenischen Gottesdienst. Begleitet von den Sambarhythmen der Band „Escola Popular“ erklang das Lied des Illingers zum ersten Mal.

„Ich kenne Herrn Knodel aus knapp 15 Jahre richtig guter Zusammenarbeit und habe ihn gefragt, ob er uns ein Lied zum Thema der LAGA „Gottes Wort im Blütenmeer“ schreiben kann.  Schwuppdiwupp hat er mir das Lied geliefert“, erzählt Christiane Kellner von der unkomplizierten Zusammenarbeit. Vorgaben für den Komponisten gab es so gut wie nicht. Die Superintendentin: „Das hat Herr Knodel ganz alleine gemacht. Ich weiß, dass ich mich zu 100 Prozent auf seine Kreativität verlassen kann. Ich habe nur vorgegeben, dass es bitte ein leicht eingängiges Lied ist, damit wir es gut lernen.“

„Es sollte für die Gemeinde singbar sein und auch für Chöre“, bestätigt Knodel, der die Aufgabe gerne annahm. Doch wie beginnt man, ein Lied zu schreiben? „Ich kann nur vom Text aus denken“, erklärt der Illinger seine Herangehensweise. Ein gut geschriebener Text trage bereits die Melodie in sich. Die Musik sei sozusagen die Zugabe.

Knodel schreibt seine Texte am Computer. Den ersten Entwurf lässt er dann erst mal ein paar Tage „sacken“. Dann kommt die erste Änderung, der Feinschliff beginnt. „Ich reflektiere den Text mit meiner Frau“, erzählt er weiter. Als ehemalige Deutschlehrerin sei Rotraut Knodel eine kompetente Kritikerin.

Am Ende können es bis zu 30 Korrekturen sein, bis Knodel mit seinem Werk zufrieden ist. „Dann nehme ich meine Gitarre und lasse mich inspirieren“, beschreibt er das Komponieren. Die Melodie sei quasi der Zuckerguss auch wenn im aktuellen Lied von Salz die Rede ist. Knodel stellt damit Bezüge zur Solestadt Bad Dürrenberg mit ihrer ehemaligen Salzproduktion her.

Den Text und das Tondokument hat Thomas Knodel dann aus dem württembergischen Illingen in das sachsen-anhaltische Merseburg geschickt. Die dortige Kirchenkreiskantorin und Kreisposaunenwartin Christine Heydenreich brachte die Noten auf Papier. Es gibt einen Gitarrensatz, Bläsersatz und Chorsatz. Das im württembergischen geschriebene „Gottes Wort im Blütenmeer" ertönt in Sachsen-Anhalt seitdem auf vielseitige Weise.